Die Frage, wie viel das eigene Startup Wert ist, beschäftigt jeden Gründer spätestens in jenem Moment, wenn die Finanzierung durch externe Investoren relevant wird. In der Regel werden selten Nominalbeträge und Absolutanteile verhandelt, sondern vielmehr die Frage diskutiert, was eine angemessene Pre Money- bzw. Post Money- Valuation sei. Die Pre Money- Valuation bezeichnet dabei den Unternehmenswert des Startups vor der Kapitaleinlage bzw. Investition durch den Investor. Die Post Money- Valuation jenen Wert nach erfolgter Geldeinlage. Ein Startup mit einer Pre Money- Valuation von CHF 1,5 Millionen würde nach einer Investition von CHF 500’000 eine Post Money- Valuation von CHF 2 Millionen aufweisen, wobei der Investor bei Investition einen Unternehmensanteil von 25% halten würde. Die Unterscheidung zwischen Pre- und Post Money- Valuation ist dabei bei Verhandlungen mit potentiellen Investoren wichtig zu beachten, da sich unter Umstände bei Verwechslungen geradezu konträre Erwartungen aus Investitionsvolumen und Equity Anteil ergeben können.

Zur Ermittlung der Pre Money- Valuation existieren verschiedene Verfahren.

Bei der «Standard Earnings Multiple» Methode liegt besonderer Fokus der Betrachtung auf mutmasslichen Gewinnentwicklungen in der Zukunft sowie Free Cash Flows.

Die «Discounted Cash Flow» Methode berechnet über das geschätzte Marktpotential und -volumen des zu bewertenden Startups die Prognosen der Umsatzentwicklung, die dazugehörige Kostenstruktur sowie Komponenten des Working Capital Managements und diskontiert mit einem Zeitfaktor die zukünftigen Cash Flows der unternehmerischen Tätigkeit auf den Wert zum Zeitpunkt 0.

Eine teilweise unter VCs gebräuchliche Methode wird als «5 Times your Raise» bezeichnet. Da einige Investoren oftmals Anteile im Umfang von 20- 25 % präferieren, kann als Faustregel die gesamte Investitionssumme mit dem Faktor 5 multipliziert werden, um eine Bewertung des Ventures zu erhalten.

Der gebräuchlichste Ansatz zur Validierung von Startups stellt die «VC Methode» dar. Anhand der prognostizierten Umsätze zum Exit Zeitpunkt, welcher dem Ende der Investitionshorizonts entspricht, wird das korrespondierende EBITDA berechnet. Mit Hilfe eines EBITDA / Unternehmenswert Multiples, welches im Branchenvergleich aus Unternehmensdatenbanken ermittelt werden kann, leitet man aus dem EBITDA den Unternehmenswert zum Exit Zeitpunkt ab. Der prognostizierte EBITDA zum Exit Zeitpunkt, multipliziert mit dem Unternehmenswert Multiple, ergibt den gesamten Unternehmenswert zum Exit Zeitpunkt.

Basierend auf der vom Investor angestrebten Internal Rate of Return (IRR) für das Investment wird der zukünftige Unternehmenswert auf den Zeitpunkt 0 herabdiskontiert. Hieraus leitet sich der heutige Unternehmenswert ab. Dieser entspricht der Post Money- Valuation.

Während Methoden wie der «Discounted Cash Flow» Ansatz oftmals eine aufwändige Analyse mit sich bringen, ist die «VC Methode» ein vergleichbar robuster und einfach anwendbarer Ansatz. Aus diesem Grund findet er eine weite Verbreitung unter Investoren wie auch Gründern zur Bewertung von Startups.

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Verfasst von Sarah M Nordt.