Mit einem staatlichen Innovationsfonds international anschlussfähig bleiben
Mit einem staatlichen Innovationsfonds international anschlussfähig bleiben
Schweizer Startups drohen international den Anschluss zu verlieren. Wie für Forscher bricht auch für junge Wachstumsunternehmen die Förderung aus dem EU-Programm Horizon Europe weg. Ein Innovationsfonds böte Abhilfe.
Der Blick ins Ausland ist ernüchternd. War die Schweiz lange Zeit ein weltweit führender Innovationsmotor, laufen ihr andere kleine Länder zurzeit den Rang ab. Ein alarmierender Frühindikator ist der Anteil der Risikokapitalinvestitionen am BIP. Zurzeit liegt er in Israel und Schweden fünfmal so hoch wie in der Schweiz. Schweizer Startups erhalten dagegen mehr Finanzkapital von amerikanischen Investoren als von heimischen Kapitalgebern. In den skandinavischen Ländern und den Niederlanden ist dies umgekehrt.
Kein Grund zur Besorgnis, der Markt wird es richten? Vielleicht. Aber auch nur dann, wenn junge Schweizer Technologiefirmen nicht für das Wachstum abwandern und die eigentliche Wertschöpfung dauerhaft im Ausland stattfindet. Die Anzahl an Unicorns (schnell wachsende Technologieunternehmen mit einer Bewertung über 1 Milliarde US-Dollar) in einem Land ist hierfür massgebend. Adjustiert nach der Zahl der Erwerbstätigen liegt Israel weit vorne, darauf folgen Singapur und die USA. Die Schweiz rangiert nur im Mittelfeld und verliert viele ihrer «Einhörner» an das Ausland. Die EU lanciert mit European Tech Champions eine gesamteuropäische Scale-up-Initiative über 10 Milliarden Euro. Mehr als ein Call-to-Action für die Schweiz.
Ein wachsendes Habitat für Einhörner
Im Vereinigten Königreich ist die Abwanderungsrate geringer, obwohl Startups nach dem Brexit nicht mehr vom europäischen Binnenmarkt und von voluminösen EU-Förderprogrammen profitieren. Die britische Regierung hat mit dem «Future Fund Breakthrough» einen staatlichen Wachstumsfonds geschaffen, der gemeinsam mit privaten Investoren direkt in das Eigenkapital von Startups investiert. Um dem Argument gegen staatliche Eingriffe in den Markt zu begegnen, wird ein Crowding-in privaten Kapitals angestrebt: Der Staat leistet eine Anschubfinanzierung, private Investoren tragen so den überwiegenden Teil des unternehmerischen Risikos, abgefedert durch einen Minderheitsanteil des Staates. Der Fokus wird auf die Zukunftstechnologien Quantum Computing, grüne Technologie und Deep Tech in den Life-Sciences gelegt. Voraussetzung ist ein Unternehmenssitz und ein signifikanter Anteil der Unternehmensaktivitäten im Inland.
Mit dem anstehenden Entscheid des Bundesrates für oder gegen einen staatlichen Innovationsfonds steht das Schweizer Innovationsmodell auf dem Prüfstand. Um der Diskussion überbordender Paternalismus contra freie Marktwirtschaft die Schärfe zu nehmen, kann ein pragmatisches Partnerschaftsmodell privaten und öffentlichen Engagements wie in Grossbritannien als Orientierung dienen.
Um den Marktkräften die Führung zu überlassen, sollte der Staat nur Anschubhilfe leisten. Will man die «unicorn nation number one» werden, wie von einigen Bundesparlamentariern zurzeit proklamiert, dann könnte sich die Metropolregion Basel zu einem Gebiet entwickeln, in das Gründertalente im Bio-Tech aus der ganzen Welt ziehen, der Arc Lémanique das Foodtech-Mekka für Scale-ups werden und die Grossregion Zürich-Zug der «place to be» für Weltmarktführer in der Blockchain-Technologie sein.
Staatlicher Zustupf mit grosser Wirkung
Ländern wie den Niederlanden, Deutschland und Belgien gelingt mit indirekten Investitionen der Einbezug institutioneller privater Investoren wie Banken, Versicherungen und Pensionskassen, die bis anhin nicht optimal für Investitionen in den Risikokapitalmarkt aufgestellt sind. Statt des Crowding-out von privatem Kapital ein weiteres Argument für das Crowding-in von Vermögen, das in der Schweiz in grossem Umfang vorhanden ist. Pensionskassen dürfen seit 1. Januar 2022 in Startups investieren. Die Anlage in ein Startup-Portfolio ist nicht nur aus eigenem Anlageinteresse sinnvoll, sondern auch für die Zukunft des Schweizer Innovationsstandorts wünschenswert.
Wir brauchen eine undogmatische Diskussion: Können wir weiter die besten Forscher an unsere Hochschulen binden und die ambitioniertesten unternehmerischen Talente im Land halten, wenn unsere Nachbarn in Europa Ökosysteme für Startups und Scale-ups aufbauen, die mehr Entwicklungschancen bieten? Den zu kleinen Heimatmarkt für hiesiges Wachstum werden wir nicht verändern, aber die klügsten Köpfe können im Land gehalten werden. Mit ihren Spin-offs können sie grösstenteils auch digital expandieren. Die baltischen Staaten machen es vor.
Damit wandert zwar Wertschöpfung ins Ausland ab, aber Schweizer Investoren partizipieren daran und spülen das Kapital in den Standort Schweiz zurück. Ausländisches Kapital ist weiter willkommen und kommt verstärkt, wenn Inländer an die eigenen Unternehmen glauben. So entwickeln sich um erfolgreiche Seriengründer Clan-Strukturen in regionalen Startup-Ökosystemen, die die nächste Gründergeneration mit einem «growth mindset» ausstatten und auf den Wachstumspfad schicken. Unternehmerinnen und Unternehmer sind frei fliegende Vögel, die sich schnell ein neues Nest in unternehmensfreundlicheren Gefilden über Landesgrenzen hinweg suchen.
Dietmar Grichnik ist Professor für Entrepreneurship und Direktor am Institut für Technologiemanagement der Universität St. Gallen. Er leitete die internationale Vergleichsstudie des Seco für einen Schweizer Innovationsfonds; Petra Gössi ist Juristin und Nationalrätin, von 2016 bis 2021 war sie Präsidentin der FDP. Die Liberalen Schweiz.
Quelle: Artikel
Bild: Anthony Anex / Keystone
5 Tipps für einen erfolgreichen Virtuellen Pitch
***English Version below***
Diese 5 Tipps helfen dir bei einem virtuellen Pitch
Die Covid-19-Pandemie hält seit Anfang 2020 die Welt in Atem. Social distancing und Videokonferenzen gehören nun schon in fast allen Lebensbereichen zum Alltag. Gerade für Pitches und Meetings mit Investorinnen und Investoren bringt dies neue Herausforderungen mit sich. Der fehlende persönliche Kontakt zwischen Gründerinnen und Gründern und potenziellen Geldgebern erschwert die verlässliche Einschätzung von individuellen Charaktereigenschaften und Kompetenzen der Vortragenden. Die folgenden 5 Tipps helfen dir, auch via Zoom andere von deiner Idee zu überzeugen.
1. Vorbereitung ist die halbe Miete
Schon bei Präsentationen vor Ort war es wichtig, vorher einmal kurz die Technik zu testen. Dieser Aspekt hat durch Corona an Bedeutung gewonnen. Technische Pannen, sei es wegen einer langsamen Internetverbindung oder aufgrund mangelhafter Tonqualität, sorgen für einen schlechten ersten Eindruck und verringern die Chance auf ein zweites Gespräch. Deshalb ist es zwingend notwendig, sich im Vornherein mit den Präsentationstools vertraut zu machen und bei einem Probedurchlauf die Technik zu prüfen. Generell gilt, dass man für alles eine Lösung parat haben muss. Bei einem Totalausfall sollte eine Ersatzgerät bereitstehen, damit der Pitch auch zum vereinbarten Zeitpunkt gehalten werden kann.
2. Nur wer sich zeigt, wird auch gesehen
Die Bühne für Gründerinnen und Gründer hat sich auf die Grösse eines Laptopbildschirms oder eines Fernsehers reduziert. Daher ist es besonders wichtig, während des ganzen Vortrags die Kamera einzuschalten und gegebenenfalls nach der Präsentation die Bildschirmteilung zu beenden. Dadurch können sich alle Beteiligten besser sehen. Ebenfalls ist es empfehlenswert, während des Pitchs zu stehen. Das sorgt für eine selbstbewusste Körperhaltung und schafft etwas Abwechslung von den üblichen Onlinemeetings.
3. Für Spannung sorgen
Nicht nur für Studierende ist die Gefahr gross, während Online-Vorlesungen schnell abgelenkt zu werden. Auch Investorinnen und Investoren kann es schwerfallen, sich über einen längeren Zeitraum im Homeoffice zu konzentrieren. Möglichst minimalistisch gestaltete Folien verhindern einen Informationsüberfluss. Zudem ist es essenziell, konstant für Spannung zu sorgen. Deshalb sollte der Fokus der Präsentation auf den wichtigsten Elementen liegen, um Langeweile zu vermeiden.
4. Interaktion mit dem Publikum
Im Onlineformat kommt es üblicherweise viel weniger zu Interaktionen zwischen dem Publikum und den Präsentierenden. Daher ist es besonders wichtig, das Meeting möglichst interaktiv zu gestalten und Investorinnen und Investoren viel Platz für Fragen zu lassen. Es gilt zu beachten, dass im Falle einer Frage zuerst das Mikrofon eingeschaltet werden muss. Die Zeit dafür sollten Gründerinnen und Gründer in ihrem Pitch sorgfältig einplanen.
5. Beziehung aufbauen
Nonverbale Kommunikation spielt eine wichtige Rolle bei zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie kann darüber entscheiden, ob eine Person als sympathisch und vertrauenswürdig oder als suspekt und unzuverlässig wahrgenommen wird. Durch eine selbstbewusste Haltung und direkten Blick in die Kamera wird man auch über den Bildschirm vom Publikum besser wahrgenommen. Die Investorin oder der Investor sollte allerdings auch genügend Möglichkeiten für Anmerkungen und Fragen haben. Damit wird das gegenseitige Kennenlernen gefördert, wodurch Vertrauen und Sympathien aufgebaut werden können.
*****English Version*****
5 Tips and Tricks for the Perfect Online Pitch
Since the beginning of 2020, the Covid-19 pandemic controls almost every aspect of our day-to-day life. Zoom meetings and video conferences are becoming more and more important in order to maintain private and business relationships. This is especially challenging for young entrepreneurs and founders. Getting in contact with new investors and being able to convince them to invest in your business can get very difficult if the only means of communication is an online meeting. Mostly because the personal aspect of the relationship goes missing if you don’t see someone in real life. The following 5 tips and tricks can help you to over come this obstacle during these difficult times.
1. Preparation is the Key to Success
Even before covid it was important to test the technology ahead of the presentation. This aspect has gained in importance since the pitch is only possible with a functioning computer or laptop. Even small errors like a slow internet connection or bad sound quality can influence the impression you leave on investors and might cost you the chance for a second meeting. That’s why checking the essential tools in advance is inevitable. There should always be a backup solution if something doesn’t go according to plan. Having a second laptop just in case anything goes wrong can give you an extra sense of security and leaves you with one less thing to worry about.
2. Show Yourself
The stage for a presentation is reduced to a small screen. Therefore, it is very important to turn on your camera during the whole pitch. It might also be a good idea to stop the screensharing after the pitch is finished. That way the participants can see each other better. It’s also recommended to stand up during the pitch. This improves your posture, increases self-confidence and offers a welcome change in the monotonous world of online meetings.
3. Keep it Interesting
People can be easily distracted whilst listening to a presentation online. That includes investors which can rapidly lose interest if your presentation is full of unnecessary information. Therefore, you need to make sure that the information provided is substantial to illustrate your idea and does not leave room for any distractions.
4. Involve the Audience
Online presentations do not leave a lot of room for interaction. Thus, the speaker needs to encourage the audience to speak up if there are any doubts or insecurities. Investors often have questions about financial details or other aspects of the business. This takes time which should be taken into consideration during the planning process of the pitch.
5. Build up a Relationship
Nonverbal communication is very important when it comes to interpersonal relationships. Good posture as well as maintaining eye contact through directly looking into the camera can make a significant difference during a presentation.
Startup Valuation - was die Wissenschaft sagt
Wie kommt es, dass manche Startups bereits vor dem ersten verkauften Produkt, dem ersten User über die Beta- Phase hinaus oder dem ersten Service Client bereits mehrere Millionen Franken wert sind? Während bei anderen neu gegründeten Unternehmen zum gleichen Zeitpunkt fraglich ist, ob ihnen überhaupt bereits ein Wert der über das haptisch Greifbare hinausgeht zuzuschreiben ist? Dieser Unterschied liegt insbesondere in der Zukunftsprognose beider Startups begründet; angereichert durch das startup-interne Mass an Innovation und das Potentialreichtum von entwickelten Technologien. Während das eine Venture eine hochinnovative Lösung basierend auf GPS- und Mobilfunkdaten zur Vorhersage von Kundenströmen in der Innenstadt entwickelt hat, welche sich typischerweise als skalierbar über die Landesgrenzen hinaus erweist, baut das weniger hoch bewertete Startup vielleicht auf einem traditionellen, wenig innovativem Geschäftsmodell in einem hochkompetitiven Markt auf.
Doch auch jenseits dieser recht trivialen Unterscheidungsdimension zwischen den «innovativen, High-Tech Ventures» mit einer aus den Populärmedien bekannten «Rockstar»-Bewertung und den «traditionellen Ventures», die zwar neu gegründet sind, deren zukünftiger Marktwert sich jedoch nicht aus einer disruptiven Innovation ergeben wird, bestehen zwischen Ventures im Bereich der Unternehmensbewertung oftmals gravierende Unterschiede. Und dies sowohl innerhalb einer spezifischen Branche als auch im Branchenvergleich.
Wissenschaftler sind diesem Phänomen nun auf den Grund gegangen. Ein Team von Forschern der französischen Chambery Business School untersuchte die Ergebnisse von 184 Finanzierungsrunden aus der Early Stage-Phase von 102 einzelnen Startups,(hier kein Komma) mit einem speziellen Fokus auf Venture Capital- Investments. Im Bereich von Venture Capital-Deal Negotiations und Closings können zum Approximieren des Unternehmenswerts des Startups verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen (wie wir bereits in einem früheren Blog Artikel unter dem Titel «How much is my business?» beschrieben haben). Während sich der Unternehmenswert in der klassischen Corporate Finance Theorie als «present value of future cash flows» (Brealey, Myers, & Allen, 2007) berechnet, ist eine Prognose dieser zukünftigen Geldströme unter den von Unsicherheit geprägten Rahmenbedingungen in der Startup-Welt oftmals herausfordernd. Methoden zur Bewertung von Startups wie zum Beispiel die VC- Methode erkennen diese Komplexität in ihrer Ausgestaltung an.
Auf dieser Herangehensweise aufbauend, untersuchte das Team der Chambery Business School die empirischen Ergebnisse der Startup Bewertung nun aus gespiegelter Perspektive: anstelle einer ausschliesslichen Betrachtung von Prognosen und einer theoretischen Ableitung des New Venture Value, untersuchten sie, welchen Einfluss im Kontext von Venture Capital- Investments bereits bestehende Input-Faktoren auf das effektive Outcome der Unternehmensbewertung haben. Insbesondere konnten Eigenschaften des Gründers als signifikante Stellschrauben des Unternehmenswerts identifiziert werden. Hatte der Haupt-Gründer vor dem aktuellen Startup bereits Erfahrung in einem anderen gründungsgeprägten Kontext sammeln können, hat dies positive Auswirkungen auf den Unternehmenswert. Gleiches konnte für eine vorherige Tätigkeit in der gleichen Industrie sowie einer Position im Top Management oder Advisory Board eines anderen Unternehmens identifiziert werden. Neben dem Gründer selbst, konnten weitere strukturelle Aspekte als wichtige Stellhebel identifiziert werden. Startups, die von einem Team anstelle eines Solopreneurs gegründet wurden, wiesen einen im Schnitt signifikant höheren Company Value auf. Ein höheres Mass an Produktdifferenzierung, in Anlehnung an unser initiales Beispiel, führt ebenfalls zu einer besseren Bewertung. Einen gleichfalls günstigen Einfluss hat die Wachstumsrate des anvisierten Zielmarkts.
Verknüpft man die Erkenntnisse dieser Studie mit den Ansätzen der praktischen Unternehmensbewertung, stellen wir fest: (kann als Take Home-Message festgehalten werden): Die effektive Bewertung eines Startups durch einen externen Investor beruht zum einen auf der ganz pragmatischen Zukunftsprognose. Gleichzeitig wird dieser Wert jedoch von bereits bestehenden Input-Faktoren beeinflusst, wie die angeführte Studie von Miloud, Aspelung und Cabrol von der Chambery Business School belegt.
Über die Rettung der Welt, Startups und Corona
Hinter uns liegt ein Jahr, welches für viele im Zeichen eines bestimmten Virus stand: Covid-19. Es hat verändert, wie wir interagieren, bestimmte zeitweise unser gesamtes Sozialverhalten und hat somit in unserem Gedächtnis einen nachhaltigen und schmerzhaften Eindruck hinterlassen. Bei all den negativen Auswirkungen wurden zu Beginn der Krise Stimmen laut, die zumindest eine positive Prognose in der pandemischen Ausbreitung von Covid-19 mit allen hierzu gehörenden Konsequenzen sahen: ein massiver Beitrag zum Umweltschutz durch eine radikale Senkung der Co2 – Emission. Der Folgeschluss schien naheliegend: können Personen nicht mehr so einfach von der Schweiz nach Übersee fliegen, entfällt durch den Einzug des Home Office die Pendlerei ins Büro und werden viele Meetings in den digitalen Raum verschoben, dürfte der ökologische Fussabdruck für viele Menschen erheblich geringer ausfallen. Das Corona Virus: ein heimlicher Retter des Klimas?
Heute liegen Daten vor, dass diese allzu optimistischen Prognosen leider nicht allzu umfangreich auch tatsächlich in der Realität nachweisbar sind. Gemäss einer Studie der World Meterological Organization kam es 2020 zwar zu einer dramatischen Reduktion an Co2 – Emissionen im Gesamten. Dies hat jedoch keinen direkten Einfluss auf eine Senkung oder Verlangsamung des Klimawandels. Zudem seien die positiven Auswirkungen auf die Umwelt als nichtig zu betrachten, da diese von anderen Effekten und einem weiterhin allgemein sehr hohen Niveau an globalen Schadstoff- Ausscheidungen verdrängt werden würden.
Ernüchternd. Hatten doch viele, auch offizielle Institutionen, wie es ein Bericht des Nachrichtensenders BBC zusammenfasst, auf einen positiven Effekt des Covid – 19 auf die Erreichung von Klimazielen vertraut.
Was nun? Wenn nicht einmal ein derart massiv in unseren Alltag und global verankertes Virus dem Klimawandel entgegenwirken kann – was dann?
Unsere Antwort: durch ein radikales Umdenken unserer alltäglichen Konsum- und Lebensgewohnheiten. Und zwar so, dass diese Änderungen für uns mit einem zusätzlichen Mehrwert einhergehen.
Und hier kommen Startups ins Spiel. Durch innovative Geschäftskonzepte, das Neudenken des Bestehenden und radikale technologische Neuerungen liefern sie uns einen «Extra Value on top», ohne im Gegenzug die pure Askese zu fordern, um einen Beitrag für den Schutz von Mensch und Umwelt zu leisten. Als Zentren der dezentralen Innovation.
Das HSG Startup und diesjährige Entrepreneurial Talent «SodaBottle» beispielsweise hat es sich als Ziel gesetzt, den Verbrauch von umweltschädlichen PET- Flaschen massiv zu senken. Mit der portablen SodaBottle Flasche können Kunden überall und zu jederzeit selbst Leitungswasser mit Kohlensäure anreichern und brauchen so nicht zwischen dem umweltfreundlichen, aber faden Hahnenwasser oder der prickelnden Sprudel Variante aus der PET-Flasche zu wählen .
Auch das HSG Startup «SmartBreed» hat die Vision, unsere Lebensgewohnheiten umweltfreundlicher zu gestalten. Anstelle des sehr hohen Fleischkonsums soll in Zukunft die Proteinzufuhr vieler Menschen über Insektenbasiertes Protein gedeckt werden. Mit dem von SmartBreed entwickelten Ansatz können Insekten einfach, effizient und für die Anwendung in einer modernen Gesellschaft tauglich gezüchtet werden.
Dies sind nur zwei Beispiele einer grossen Anzahl an HSG Startups, für welche das Thema Nachhaltigkeit an höchster Stelle steht. Der Schutz unserer Umwelt und somit unserer natürlichen Lebensgrundlage, betrifft uns alle. Innovation und technologische Disruption gibt uns die Möglichkeit, diese auch nachhaltig zu bewahren.
"Entrepreneurial Law" - Wie Gründer Rechtsfragen lösen
Während in grossen Unternehmungen Rechtsabteilungen sich mit rechtlichen Anliegen aus Produkt-, Kunden- und Unternehmensperspektive beschäftigen, gibt es diesen Bereich in den meisten Startups nicht. Wie sollte es auch anders sein – zeichnen sich Startups in vielen Fällen doch gerade durch eine fluide, kreative und teilweise auch etwas unkonventionelle Aufgabenteilung und Gestaltung von Zuständigkeitsbereichen aus. Während das von einem Juristen gegründete Startup die eigene Rechtsabteilung quasi «In House» zur freien Disposition zur Verfügung hat, sind es für Gründer aus anderen Disziplinen oftmals rechtliche Fragen, die im Laufe der Startup Entwicklung besonders wichtige Fragen und grosse Unsicherheiten aufwerfen.
Dabei geht es bei rechtlichen Fragen nicht nur um die Vermeidung von Rechtsverletzungen, sondern auch um die bestmögliche Ausnutzung und Sicherstellung unternehmerischer Opportunitäten. Während sich auf der potentiellen «Downside» rechtlicher Anliegen Themen wie Abmahnungen oder Produkthaftung bei Schädigung von Konsumenten finden, birgt der Bereich der «Entrepreneurial Law» jedoch auch zahlreiche potentiell positive Aspekte, beispielsweise im Bereich des Intellectual Property. Wer informiert ist, welche Möglichkeiten zur Anmeldung einer Marke bestehen, legt die Grundlage zum Aufbau einer werttragenden Brand Identity und beugt wertvernichtenden Streitigkeiten im Bereich des Markenrechts vor. Auch bei der Frage des «Patent vs. Pitch» ist es zur Sicherung geistigen Eigentums für den Unternehmer wichtig zu wissen, dass als Patent nur tatsächlich neue technische Erfindungen geschützt werden können. Wer seine technologische Neuheit beim weltweit gestreamten Gründerpitch vor Einreichung der Patentanmeldung der Öffentlichkeit präsentiert, gefährdet somit deren rechtliche Schutzfähigkeit.
Da im Bereich rechtlicher Fragen für Gründerinnen und Gründer oftmals grosse Unsicherheit besteht, bietet das Entrepreneurial Ecosystem an der HSG zahlreiche Möglichkeiten, um im frühen wie auch fortgeschrittenen Unternehmensstadium rechtliche Klarheit zu schaffen.
Ein Vorreiterbeispiel studentischen Engagements ist hierbei der Verein «Law Clinic». Dies ist ein Zusammenschluss von Rechtsstudierenden, welche in Kooperation mit Rechtsprofessoren der Universität St. Gallen, entgeltfreie Rechtsberatung anbieten. Die Angebote der Law Clinic umfassen dabei eine studentische Erstberatung: wichtige Themengebiete können besprochen, auf relevante Aspekte hingewiesen werden. Die Beratung dient dabei zur «Ausleuchtung» des Anliegens und als juristische Ersteinschätzung – eine Haftung kann nicht übernommen werden.
Für Gründer, deren rechtliche Anliegen über die juristische Ersteinschätzung hinausgehen oder die ein spezifischeres Anliegen haben, gibt es Anwälte, die sich explizit auf den unternehmerischen Kontext spezialisiert haben. Eine auf diese unternehmerischen Rechtsfragen spezialisierte Kanzlei ist das von Patrick Mark gegründete «jurdesk.». Selber als Gründer und Investor tätig, kennt Patrick Mark die Anliegen von Startups zum Einen aus der operativen Hands On Perspektive, zum Andern auch aus dem Blickwinkel der anwaltlichen Praxis. Gemeinsam mit seinem Anwaltspartner Thomas Kindler berät er Startups zu allen Themen wie Valuation, Shareholder Agreements, Term Sheets, Data Protection und der rechtlichen Ausgestaltung von Exit Strategien. Für Gründer von der HSG besonders interessant: Im diesjährigen «Entrepreneurial Talent Program» hatten die Startups die Möglichkeit, eine 30 minütige kostenfreie Beratung von jurdesk. in Anspruch zu nehmen, um hier die wichtigsten rechtlichen Anliegen zu thematisieren. Das Angebot wurde von den Talents mit grossem Interesse und Begeisterung angenommen und bestätigt die hohe Brisanz rechtlicher Fragestellungen im unternehmerischen Kontext.
Startup Valuation - How much is my business?
Die Frage, wie viel das eigene Startup Wert ist, beschäftigt jeden Gründer spätestens in jenem Moment, wenn die Finanzierung durch externe Investoren relevant wird. In der Regel werden selten Nominalbeträge und Absolutanteile verhandelt, sondern vielmehr die Frage diskutiert, was eine angemessene Pre Money- bzw. Post Money- Valuation sei. Die Pre Money- Valuation bezeichnet dabei den Unternehmenswert des Startups vor der Kapitaleinlage bzw. Investition durch den Investor. Die Post Money- Valuation jenen Wert nach erfolgter Geldeinlage. Ein Startup mit einer Pre Money- Valuation von CHF 1,5 Millionen würde nach einer Investition von CHF 500'000 eine Post Money- Valuation von CHF 2 Millionen aufweisen, wobei der Investor bei Investition einen Unternehmensanteil von 25% halten würde. Die Unterscheidung zwischen Pre- und Post Money- Valuation ist dabei bei Verhandlungen mit potentiellen Investoren wichtig zu beachten, da sich unter Umstände bei Verwechslungen geradezu konträre Erwartungen aus Investitionsvolumen und Equity Anteil ergeben können.
Zur Ermittlung der Pre Money- Valuation existieren verschiedene Verfahren.
Bei der «Standard Earnings Multiple» Methode liegt besonderer Fokus der Betrachtung auf mutmasslichen Gewinnentwicklungen in der Zukunft sowie Free Cash Flows.
Die «Discounted Cash Flow» Methode berechnet über das geschätzte Marktpotential und -volumen des zu bewertenden Startups die Prognosen der Umsatzentwicklung, die dazugehörige Kostenstruktur sowie Komponenten des Working Capital Managements und diskontiert mit einem Zeitfaktor die zukünftigen Cash Flows der unternehmerischen Tätigkeit auf den Wert zum Zeitpunkt 0.
Eine teilweise unter VCs gebräuchliche Methode wird als «5 Times your Raise» bezeichnet. Da einige Investoren oftmals Anteile im Umfang von 20- 25 % präferieren, kann als Faustregel die gesamte Investitionssumme mit dem Faktor 5 multipliziert werden, um eine Bewertung des Ventures zu erhalten.
Der gebräuchlichste Ansatz zur Validierung von Startups stellt die «VC Methode» dar. Anhand der prognostizierten Umsätze zum Exit Zeitpunkt, welcher dem Ende der Investitionshorizonts entspricht, wird das korrespondierende EBITDA berechnet. Mit Hilfe eines EBITDA / Unternehmenswert Multiples, welches im Branchenvergleich aus Unternehmensdatenbanken ermittelt werden kann, leitet man aus dem EBITDA den Unternehmenswert zum Exit Zeitpunkt ab. Der prognostizierte EBITDA zum Exit Zeitpunkt, multipliziert mit dem Unternehmenswert Multiple, ergibt den gesamten Unternehmenswert zum Exit Zeitpunkt.
Basierend auf der vom Investor angestrebten Internal Rate of Return (IRR) für das Investment wird der zukünftige Unternehmenswert auf den Zeitpunkt 0 herabdiskontiert. Hieraus leitet sich der heutige Unternehmenswert ab. Dieser entspricht der Post Money- Valuation.
Während Methoden wie der «Discounted Cash Flow» Ansatz oftmals eine aufwändige Analyse mit sich bringen, ist die «VC Methode» ein vergleichbar robuster und einfach anwendbarer Ansatz. Aus diesem Grund findet er eine weite Verbreitung unter Investoren wie auch Gründern zur Bewertung von Startups.
Du möchtest mehr zum Thema Startup Valuation erfahren? Am 09.12. gibt es von Startup@HSG ein interaktives Webinar mit EY Finance Experten zum Thema Unternehmensbewertung. Anmelden kannst Du dich unter folgendem Link: Mastering the challenges in startup valuation - A webinar hosted by Startup@HSG in cooperation with EY | Startup@HSG
Verfasst von Sarah M Nordt.
HSG Startups und HSG Alumni - ein starkes Team
Für alle, die auch nach ihrer aktiven Zeit an der Universität St. Gallen mit ihrer Alma Mater verbunden bleiben möchten, ist das HSG Alumni Netzwerk der erste Anlaufpunkt. Was unter den Studierenden direkt vor Ort in St. Gallen als starke Gemeinschaft gelebt wird, setzt sich für alle Ehemaligen bei HSG Alumni fort: Bereichsübergreifend und ortsunabhängig. Eine Community für alle, die auf ihren Wurzeln an der Alma Mater aufbauen möchten.
Die Überzeugung, dass gegenseitiger Austausch, Unterstützung und Brückenbildung für alle Beteiligten zielführend und wertstiftend sind, liegt auch dem Entrepreneurship Ökosystem zu Grunde. So ist es nicht überraschend, dass gerade zwischen der Startup Community an unserer Universität und HSG Alumni eine starke Verbindung besteht. Das Ziel ist der gegenseitige Austausch – um gelebtes Unternehmertum noch tiefer in der Handschrift der HSG Alumni Community zu verankern und gleichzeitig HSG Startups in ihren frühen Phasen bestmögliche Wachstumsvoraussetzungen zu ermöglichen.
Ein Anknüpfungspunkt, wie sich HSG Alumni und studentische Startups gegenseitig bereichern, ist beispielsweise das Format des «HSG Alumni Gründerpitchs». Im Rahmen der HSG Alumni Deutschlandkonferenz erhalten aktuell Studierende und Ehemalige die Möglichkeit, ihr Startup vor einer hochkarätigen Jury zu pitchen. Teilnehmende Gründer erhalten somit wertvolles Feedback, wichtige Kontakte im Rahmen des Pitches zu potentiellen Kunden und künftigen Geldgebern, sowie haben die Chance, Förderpakete im Gesamtwert von über EUR 30.000 zu gewinnen. Ehemalige Teilnehmer des Gründerpitches berichten von den wertvollen Erfahrungen und Feedback, welches sie vom Gründerpitch mitnehmen durften, wie etwa Dr. Daniel Mark, Gründer & CEO der Spindiag GmbH, oder Maria Sievert, Gründerin & CEO der inveox GmbH.
Auch ein Blick ins Member Benefit Programm von HSG Alumni verrät eine Enge Verbindung zum Startup Geschehen. Hier findet sich beispielsweise die eCommerce Plattform «Schuhe24». Gründer Dominik Benner promovierte an der HSG, bevor er den Schritt in die Selbstständigkeit realisierte. Genauso hat auch das beliebte «Socken- Abonnement» Blacksocks seine Wurzeln an der HSG. Samy Liechti, Gründer und Geschäftsführer von Blacksocks, absolvierte sein Wirtschaftsstudium mit Schwerpunkt auf Handel in St. Gallen. Über den Bereich Marketing und PR, unter anderem als Marketingberater für die Fastfood Kette McDonalds tätig, näherte er sich dem Bereich des Entrepreneurship an, um ein Problem zu lösen, das viele bei der morgendlichen Auswahl der Garderobe auf trivialster Ebene beschäftigt: die Qual des Matchmakings zwischen unterschiedlichen Schwarztönen einzelner Sockenpaare.
Für Entrepreneure und Gründungsbegeisterte unter der aktuellen Studentenschaft sendet die enge Verbindung des Startup Ökosystems an der HSG zu HSG Alumni noch eine weitere gute Nachricht: Dass die Unterstützung von Gründungsvorhaben auf Seiten des universitären Netzwerks nicht mit dem Abschluss des Studiums endet. Dass es auch nach der aktiven Zeit an der Alma Mater vielfältige Möglichkeiten gibt, um in Verbindung mit dieser bleibend das Thema des eigenen Unternehmens voranzutreiben. Und das HSG Startups und HSG Alumni besonders eines bilden: ein starkes Team.
Verfasst von Sarah M Nordt.
Tell me who you are - Was wir wissen über Gründerpersönlichkeiten
Die Gründe, ein eigenes Startup zu gründen, sind oftmals vielfältig: Für den einen ist es die intrinsische Motivation nach Selbstbestimmung, um im eigenen Unternehmen die Ideen umzusetzen, keinen Chef zu haben und den eigenen Überzeugungen zu folgen. Andere skizzieren vor dem geistigen Auge das neu gegründete Unternehmen bereits als zukünftiges Unicorn: eine Startup Rakete, die den Gründer unter die Forbes «Top 30 under 30» bringt, das eigene Vermögen bereit für den Kauf eines Anwesens mit direktem Seezugang macht und noch den einen oder anderen Wunsch mehr in der Lage zu erfüllen ist. Andererseits: vielleicht möchten wir mit unserem Unternehmen einen Beitrag zur Gesellschaft leisten, beispielsweise die globale CO2- Emission senken oder für Kinder bessere Bildungschancen ermöglichen. Zusammengefasst etwas, was nicht nur für uns erstrebenswert ist, sondern für unsere Gesellschaft als Ganzes als wichtig erachten.
Fragt man Gründerinnen oder Gründer nach eben diesen Motiven, fallen Antworten oft vielfältig aus. Gleichwohl ist es gelungen, drei grundlegende Muster von Gründeridentitäten zu identifizieren, welche sich wiederum in den Motiven für den Schritt ins Unternehmertum und deren Persönlichkeit wiederspiegeln. Ausgehend von einer grundlegenden Studie der Forscher Emmanuelle Fauchart und Marc Gruber aus dem Jahr 2006 (https://journals.aom.org/doi/abs/10.5465/amj.2009.0211) können drei soziale Identitäten von Gründern benannt werden: Darwinisten, Communitarians und Missionare. Parallel hierzu existieren Mischtypen aus den genannten Reinformen, z.B. als eine hybride Identität aus Darwinist und Missionar.
Die Soziale Identität eines Gründers beantwortet die Frage, was die grundlegende Motivation für die Gründung des eigenen Unternehmens darstellt. Für Darwinisten ist es das Streben nach ökonomischen und persönlichen Vorteilen. Ein darwinistischer Gründer strebt hohe Wachstumsraten an und möchte mit seinem Startup vor allem eines: langfristig Geld verdienen. Communitarians verspüren ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten Community. Zu dieser Community möchten sie einen wertstiftenden Beitrag leisten und entwickeln so oftmals innovative Lösungen für Herausforderungen oder bestehende Probleme ihrer «Peer Group». Eine idealistische Ausrichtung vertreten Missionare: Ihr Ziel ist es, metaphorisch gesprochen «die Welt zu einem besseren Ort» zu machen. Sie nehmen ein aus ihrer Sicht gravierendes gesellschaftliches Problem in Angriff und liefern hierzu eine Lösung bzw. leben mit ihrem Startup vor, wie eine bessere Lösung aussehen kann. Aus den Grundmotiven und Motivationen eines jeden Gründers lässt sich also ableiten, welcher Identität er oder sie zuzuordnen ist.
Als Beispiels sei hier das HSG Spin Off aus dem MedTech Bereich «Anavo» aufgeführt (https://www.anavo.ch/). Das von Anavo entwickelte Serum hilft, nach Hauttransplantationen den Heilungsprozess der Wunde zu beschleunigen und beeinflusst so die Genesung des Patienten entscheidend. Co-Founder Sebastian Loy kann anhand der von Fauchart & Gruber definierten Kriterien der Sozialen Identität des «Missionars» zugeordnet werden. Mit Anavo haben er und sein Co-Founder Tino das Ziel, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten und das bis dato ungelöste Problem schlecht heilender Wunden in der Intensivmedizin anzugehen. Gerade in Risikogruppen stellen Wundheilungsstörungen für Patienten eine grosse Gefahr dar, die in gravierenden Fällen lebensbedrohliche Auswirkungen haben kann. Diesem Problem nimmt sich Anavo an und entwickelt eine Lösung, um technologiebasiert und unter Einbezug von Nanopartikeln die Wundheilung und Genesung zu fördern.
Wie sieht es bei Euch aus? Welcher sozialen Gründeridentität steht ihr am nächsten? Wir haben für euch einen Fragebogen vorbereitet, mit welchem ihr es ganz einfach herausfinden könnt: https://janinecrivelli.typeform.com/to/U78W2Z
Verfasst von Sarah M Nordt.
A founder`s diary – News von den Entrepreneurial Talents
Das Entrepreneurial Talents Program: für alle Gründer/innen, und solche, die es werden wollen ein fester Begriff im Startup@HSG Ecosystem Eine Auszeichnung, unterstützt durch die Jackstädt Stiftung, für besonders erfolgsversprechende Startups mit innovativen Lösungen, skalierbaren Geschäftsmodellen und ambitionierten Gründer/innen – Talente im wahrsten Sinne des Wortes!
Seit dem Start des diesjährigen Entrepreneurial Talents Programms im September ist einiges passiert: Geschäftsmodelle wurden kalibriert, strategische Partnerschaften abgeschlossen, zahlreiche Prototypen ins Leben gerufen. Es wurde validiert, diskutiert; sowohl Startup intern als auch im Austausch mit den anderen Teilnehmenden des Entrepreneurial Talents Program. Begleitet wird jedes Startup während des gesamten Programms dabei von einem individuellen Coach vom Startup@HSG-Team
Für viele der Startups bildete die erste Coaching Session mit einem der Coaches von Startup@HSG den Auftakt des Förderungsprogramms. Ziel des individuellen One-to-One Coachings ist es, jedes Talent bestmöglich auf seiner Reise von der Verfeinerung des Business Models, über die Analyse der Vertriebsstrategie bis hin zur Skalierung zu begleiten. Für viele der Founder startete die erste Sparring Session mit ihrem Coach im Bereich des «Profiling» (vgl. https://www.stgaller-navigator.com/navigator/). Sowohl für das Startup in der Prototyping Phase als auch für das Startup, welches bereits den Markteintritt geschafft hat, ist die Auseinandersetzung mit den Grundlagen des Produkts essentiell. Folgende Fragen stellen sich: Wer genau ist mein Kunde? Wie denkt er oder sie? Wie fühlt er oder sie – über mein Produkt und auch im weiteren Zusammenhang mit meinem Produkt? Zudem: Was sind seine oder ihre Pain Points? Wo kann ich ansetzen, um mit meiner Lösung unverzichtbar zu werden?
Neben der individuellen Begleitung durch einen Coach nehmen die Talents an einem reichhaltigen Programm unterschiedlicher Workshops und Seminare teil.
Ein klares Highlight der vergangenen Wochen war unter Anderem ein Workshop mit Anwalt und HSG-Alumni Dr. Paul Peyrot zum Thema «IP & Legal Strategy». Der Rechtsexperte gab hierbei einen kurzen Überblick über die häufigsten Anliegen, Fragestellungen und auch Pit Falls junger Unternehmensgründungen im Bereich IP (Intellectual Property). Anhand von Case Studies aus der juristischen Praxis wurden unterschiedliche Strategien und Vorgehensweisen, wie die Wahl und das Ausbalancieren zwischen einer faktischen und juristischen Schutzstrategie erläutert. Auch im Bereich des Marken- und Patentrechts konnten einige Anliegen unserer Talents praxisnah erläutert werden. So gilt es beim Aufsetzen einer Markenstrategie wichtige Unterschiede zwischen der Anmeldung einer Schweizer, europaweiten oder internationalen Marke zu beachten. In welche Markenklassen gemäss Nizza-Klassifikation soll ich meine Brand eintragen? Was bietet mir einen grösseren Schutzumfang – eine Wort- oder eine Bildmarke? Insbesondere da sich unter den diesjährigen Talents viele technologieorientierte Startups befinden, fand auch das Thema Patentrecht -nicht zuletzt in der nachfolgenden, sehr intensiven Q&A Runde- einen hohen Stellenwert. So gibt es für Startups mit patentfähigen Innovationen wichtige Punkte zu beachten, wie etwa, dass die technologische Neuheit nicht vor der Anmeldung des Patents der Öffentlichkeit kommuniziert werden darf. Ein Learning, das dem einen oder anderen Founder die Möglichkeit der Anmeldung zum Patent bei Beachtung «retten» kann.
Verfasst von Sarah Maria Nordt.